Sportfamilie soll Solidarität mit der Ukraine zeigen

Sportfamilie soll Solidarität mit der Ukraine zeigen 

02.03.2022 | Allgemein (LSB)

DOSB-Präsident Thomas Weikert und Vorstandsvorsitzender Torsten Burmester erläutern den Ausschluss von Russland und Belarus aus dem internationalen Sport aus Sicht des DOSB.

Liebe Sportlerinnen und Sportler,

der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) fordert bis auf Weiteres den sofortigen Ausschluss Russlands und Belarus aus der internationalen Sportfamilie. Wir rufen die internationalen Sportverbände dazu auf, russische und belarussische Athlet*innen vorerst nicht mehr zu Wettkämpfen zuzulassen und russische und belarussische Funktionär*innen von ihren Ämtern zu suspendieren.

Weltweite Sanktionen auf allen gesellschaftlichen Feldern sind umso wirksamer, je mehr gesellschaftliche Akteure sich daran beteiligen. Das Ziel, den Krieg in der Ukraine schnellst-möglich zu beenden, rechtfertigt diesen Schritt, wenngleich davon auch Athlet*innen getroffen werden, die für diesen Krieg nicht verantwortlich sind. Auch der Sport muss hier seiner Verantwortung nachkommen und entsprechende Einschränkungen in Kauf nehmen.

Der DOSB beabsichtigt zudem einen Fonds einzurichten, um unmittelbare, humanitäre Unterstützung für ukrainische Sportler*innen zu leisten.

Mit diesen Maßnahmen reagiert der DOSB auf den kriegerischen Angriff auf die Ukraine. Acht Jahre nach der Invasion der Krim hat Russland erneut direkt nach dem Ende der Olympischen Spiele und kurz vor Beginn der Paralympischen Spiele zu den Waffen gegriffen und den Olympischen Frieden gebrochen.

Der Deutsche Olympische Sportbund und der Deutsche Behindertensportverband verurteilen den Angriff Russlands auf die Ukraine auf das Schärfste. Wir fordern Russland auf, die kriegerischen Handlungen einzustellen und empfehlen unseren Mitgliedsorganisationen, die Teilnahme an Wettkämpfen und Trainingsmaßnahmen in Russland und den Kriegsgebieten auszusetzen.

Als Zeichen der Anteilnahme und Solidarität mit den Opfern des Krieges in der Ukraine hat der DOSB seinen 90.000 Sportvereinen am vergangenen Wochenende die Durchführung einer Schweigeminute bei allen Sportveranstaltungen empfohlen. Darüber hinaus hat der DOSB humanitäre Maßnahmen wie etwa der Aufnahme ukrainischer Boxer durch den DBV unterstützt. Zudem gehen bei uns Hilfsangebote von Wirtschaftspartnern, Vereinen und Einzelpersonen ein, bei denen wir koordinierend unterstützen.

Unsere Gedanken sind insbesondere bei den Opfern und ihren Angehörigen. Wir haben uns wohl alle nicht vorstellen können, dass ein Konflikt in Europa nach den Erfahrungen der Geschichte nochmal so eskalieren könnte. Daher wollen wir auch weiterhin gemeinsame Signale des Breiten- und Spitzensports in Deutschland aussenden und im wahrsten Sinne des Wortes zusammenstehen. Gewalt und Krieg dürfen keinen Platz haben.

Unsere Anregung, eine Schweigeminute durchzuführen, wurde an vielen Orten in Sportdeutschland, von den Lauftreffs über Deutsche Meisterschaften etwa der Leichtathleten bis hin zum Ligenbetrieb im Fußball und vielen anderen Sportarten Folge geleistet.

Der DOSB wird auch weiterhin seinen Beitrag dazu leisten, dass der Krieg in der Ukraine so schnell wie möglich beendet und die Aggression Russlands gestoppt wird. Wir rufen zur Solidarität mit den Menschen und den Sportlerinnen und Sportlern in der Ukraine auf, die in diesen Tagen Krieg, Terror und Vertreibung ausgesetzt sind.

Auch die Interessengemeinschaft Athleten Deutschland e.V. hatte bereits am Wochenende den vollständigen Ausschluss Russlands und Belarus aus dem Weltsport gefordert. Konkret sollen nationale und internationale Verbände, IPC und IOC sowie Staaten insgesamt zehn Maßnahmen angehen – hier der Überblick.

Text: Quelle DOSB
Bild: Mark Hermenau